Hinweis von einer Synergetik Therapeutin:
...möchte
ich Euch auf eine Radiosendung im Deutschlandfunk hinweisen. Der Titel lautet:
"Das Paradigma der Hirnforschung", und die Sendung bestätigt
und untermauert m. E. in einigen wichtigen Aspekten unsere Arbeit. Am kommenden
Sonntag folgt zwar schon der letzte Teil der 3-teiligen Serie ( 9.30 unter "Kultur
am Sonntagmorgen")., aber das machts nichts, weil man alles als Manuskript
oder Kassetten bekommen kann. Ich weiß das erst seit der 2. Folge, in
die ich zufällig am Schluß hineingeraten bin; habe mir aber sofort
die Manuskripte der ersten beiden Sendungen bestellt und gestern erhalten. Mein
1. Eindruck hat sich voll bestätigt. Da sind wir jetzt auch angesprochen!
In der 2. Folge geht es um die wünschenswerte stärkere Zusammenarbeit
von Neurowissenschaften und Psychoanalyse. Und so wie ich das verstehe, ist
das, was die Psychoanalyse hinzu gewinnen würde, genau das, was wir schon
machen. ...Klingt jedenfalls alles so schön "streng wissenschaftlich".
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kultursonntag/ (direkt diese Sendung), www.dradio.de
(deutschlandfunkt allgemein) oder Dlf Hörerservice 0221/3451831 (Kassetten).Kultur
am Sonntagmorgen | Sonntags • 9:30 - Deutschlandfunk
Das Paradigma der Hirnforschung -
Von Hans-Jürgen Heinrichs
Die Neurowissenschaft, und im besonderen die Hirnforschung, hat seit einigen
Jahren eine Führungsrolle in den Wissenschaften und in der medizinischen
Praxis eingenommen. Außer von der Genforschung verspricht man sich von
ihr die weitestreichenden Erfolge in der Behandlung schwerer, zum Teil als unheilbar
geltender Krankheiten, wie Alzheimer, multiple Sklerose oder Parkinson, Schizophrenie
oder Depression. Während die Forschung in diesen Fällen zu hoch gesteckte
Erwartungen dämpft, ist sie wesentlich optimistischer und auch schon praktisch
sehr erfolgreich bei starken Hör- und Sehschädigungen.
Hans-Jürgen Heinrichs skizziert in drei Folgen die Geschichte, die gegenwärtigen
Arbeitsgebiete und die Zukunft der Hirnforschung. Er erläutert die Funktionsweisen
des Gehirns und stellt die Bedingungen dar, unter denen wir die äußere
Welt wahrnehmen.
Da die innere und die äußere Welt in den vielfältigsten Austauschprozessen
miteinander verknüpft sind, nimmt die Kooperation zwischen Neurowissenschaft
und Psychoanalyse einen besonders großen Raum ein.
Am Schluss stehen die grundsätzlichen Fragen, ob die Hirnforschung ein
gänzlich neues Licht auf unser Verständnis von Krankheit und von Freiheit
werfen kann. Sind wir, wie manche Hirnforscher behaupten, nur die Sklaven unseres
Gehirns und insofern letztlich gar nicht für unsere Taten zur Rechenschaft
zu ziehen? Kann man zu Recht von dem neuen Paradigma der Hirnforschung sprechen?
Und welche Gefahr besteht für andere Zweige der Medizin, wenn sie zu stark
von einer Disziplin dominiert werden?
Auch die "soliden" Grundlagen, die "nachweisbaren und überprüften
Daten" und die modernsten Techniken der Hirnforschung haben immer auch
Modellcharakter, unterliegen Wandlungen und notwendigen Korrekturen. Ein hirnphysiologischer
Dogmatismus scheint wenig hilfreich zu sein und würde die enorme Bedeutung
der Neurowissenschaft für unser Gesundheitswesen schmälern.
30.5.2004